Jedwede psychotherapeutische Methode gründet sich auf Achtsamkeit, im Sinne von Beobachtung eigener kognitiv- emotionaler Vorgänge. Als „Achtsamkeit“ bezeichne ich den Vorgang, meine Aufmerksamkeit nicht wertend auf den jetzigen Augenblick zu richten. Ich nehme wahr, was jetzt ist, wie es entsteht und wieder vergeht. Im Praktizieren der Achtsamkeit kann ich beobachten, wie Emotionen, Bewertungen, Körperempfindungen und automatische Interaktionen entstehen.Ich kann beobachten, wie sie mein Handeln, Erleben, mein ganzes Sein beeinflussen. Im Begreifen dieser Bedingungen und Zusammenhänge, in der Wahrnehmung, wie ich selbst meine Realität erschaffe, eröffnet sich mir die Möglichkeit zur Veränderung. Ich kreiere eine andere, förderliche Realität. Ich nehme nicht bewertend, annehmend wahr, was sich mir zeigt. „Annehmend“ bedeutet nicht, dass ich nicht Förderliches einfach hinnehme. Im Anschluss an die Wahrnehmung ist natürlich eine Auseinandersetzung mit und Veränderung des Wahrgenommenen erforderlich, wo es behindert. In der Achtsamkeit gelingt es, zwischen die automatisch ablaufende “ Reiz- Handeln-Schleife“ einen Moment des Innehaltens, des beobachtenden Nichtstuns zu schalten.Der Automatismus wird bewusst, wird unterbrochen. Dies ermöglicht neues, förderliches Handeln. Achtsamkeit bedarf der Übung, bis sie sich zur Haltung entwickeln kann, für KlientIn und TherapeutIn.